Gesteine aus dem Jura

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Der Jura ist die große Zeit der Ammoniten und Belemniten. Auch im Allgäu kann man sie in den Gesteinen aufspüren.

Bunte Schwellenkalke

Diese Kalke sind zum Teil recht unterschiedlich ausgebildet. Die Entstehung all dieser Gesteinsserien dauerte während des gesamten Jura. Wesentliche Ursache für die bunten Farben ist feinverteilter Hämatit. Die als Vilser Kalk bekannten Kalke aus dem Dogger enthalten zum Teil schöne Fossilien.

Crinoidenkalk

Die Crinoidenkalke bestehen aus kleinen, wie „Mühlsteinen“ aussehenden Kalkteilchen, welche in eine rote Grundmasse eingebettet sind. Beim Brechen glänzen sie oftmals, da der Calcit in den Crinoidenresten nicht bricht, sondern entlang seiner Spaltflächen aufgetrennt wird.

Knollenkalk

Die zweite Variante stellen die Knollenkalke dar. Diese besitzen sehr feine, knollige Schichtflächen. Die Crinoiden sind ersetzt durch Ammoniten.

Brachiopodenkalk

Als dritte Form tritt ein Brachiopodenkalk auf, welcher viele Schalen der Namensgeber enthält.

Brekzien

Zusätzlich existieren noch Brekzien mit diversen eckigen Komponenten, meist aus erodiertem Hauptdolomit, Plattenkalk und Kössener Kalk bestehend.

Fleckenmergel / Allgäu-Schichten

Typisch für das Allgäu sind die Fleckenmergel, die aus Schlammablagerungen in den tieferen Meeresbecken entstanden. Wir finden sie unter der älteren Dolomitschicht. Speziell an den Nordhängen des Hauptkamms befinden sich viele der Grasberge, welche charakteristisch für das Allgäu sind wie z.B. die Höfats. Abhängig vom Gehalt an Kieselsäure können auch Kieselkalke entstehen. Aber auch manganhaltige Schiefer können entstehen, wie z.B. die Liasmergel an der Schwarzen Milz.

Radiolarit

Eine Besonderheit ist der Radiolarit: diese dünne Schicht entstand vor etwa 160 Millionen Jahren aus abgestorbenen Strahlentierchen und einzelligen Planktonlebewesen, welche ein Skelett aus Opal haben, von dem kleine Strahlen ausgehen. Im Zuge der Sedimentation wurde der Kalkanteil durch das aggressive Wasser der tiefen Meere aufgelöst, so dass nur noch die Opalkrusten übrig blieben. Durch den hohen Druck entstand somit ein opal- bzw. jaspisartiges Gestein, welches nur an wenigen Stellen im Allgäu auftritt.  Aufgrund seiner Härte und der Schärfe seiner Kanten wurde der Radiolarit bereits in der Steinzeit gern als Werkzeug verwendet.

Aptychenkalke

Die jüngsten Gesteine des Jura sind die überwiegend grau, teilweise auch tiefrot gefärbten Aptychenkalke, welche außer den Namen gebenden Aptychen und seltenen Belemniten überwiegend recht fossilarm sind. Sie treten nur im Westen des Allgäus, in den Ammergauer Alpen auf.

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