TOPAS ist das neue Mineral des Jahres 2022

Topas, Fundort Maynard’s Claim (Thomas Range, Utah, USA) , Foto Klaus Schäfer, (c) 2022 VFMG e.V.

Topas – ein weltweit begehrter Edelstein mit großer Farbenvielfalt

Zum fünften Mal haben die Mitglieder der Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie e.V. (VFMG) das Mineral des Jahres bestimmen. Nach Magnetit (2018), Malachit (2019), Fluorit (2020) und Calcit (2021) wurde für dieses Jahr der Topas gekürt.

Der Ursprung des Namens Topas ist nicht eindeutig geklärt. Es wird allgemein angenommen, dass er von „Topazios“ (oder „Topazos“) abgeleitet wurde, der alten griechischen Bezeichnung für die Insel Zeberged im Roten Meer. Von dieser Insel kamen jedoch nie Topase, dafür aber die berühmtesten Peridote der Antike, die dort bergmännisch abgebaut und oft fälschlich Topas genannt wurden.

Chemisch gesehen besteht der Topas aus den Elementen Aluminium, Fluor, Sauerstoff, Silizium, Wasserstoff mit der Formel Al2SiO4(F,OH)2. Er zeichnet sich durch einen großen Farbenreichtum mit einem perfekten Glasglanz aus. Natürlich auftretende Farben sind Gelb, Gelborange, Gelbbraun, Rötlichbraun, Rosa und Rosenrot, Hellblau, selten Hellgrün. Viele Topase werden durch Behandlung farblich verändert. Das kann durch Bestrahlung mit Gamma- oder Elektronenstrahlen (braun, grünlichbraun) oder durch Erhitzen (blau, rötlich) geschehen.

Topas ist ein weltweit sehr häufig anzutreffendes Mineral. Er wird auf allen Kontinenten gefunden., bekannt sind mehr als 1.500 Fundstellen auf. Die wichtigsten Lagerstätten liegen in Brasilien, Sri Lanka, Russland und Nigeria.

Wenn Mineralieninteressierte in Deutschland den Begriff Topas hören, denkt die große Mehrheit sofort an den historischen Abbau am Schneckenstein, einem 23 m hohen Felsen im südöstlichen Vogtland nahe Tannenbergsthal und Muldental. Das Vorkommen wurde im Jahr 1722 entdeckt. Aufgrund seiner anfangs sehr hohen Reinheit wurde der Edelstein von 1727 bis 1800 in der Fundgrube „Königskrone“ abgebaut und wurde zunächst als orientalischer Topas vor allem nach Böhmen und Venedig verkauft, später unter dem Namen „Sächsische Diamanten“. Der englische König Georg III. ließ eine Krone für seine Frau Charlotte anfertigen, die 485 Topase vom Schneckenstein enthielt. Auch August der Starke (1670 bis 1733) liebte Schmuckstücke mit Schneckenstein-Topasen, die heute im Grünen Gewölbe in Dresden ausgestellt sind. 1937 wurde der Felsen unter Naturschutz gestellt.

Topas, Fundort Schneckenstein (Sachsen, Deutschland) , Foto Frank Hrouda, (c) 2022 VFMG e.V.

Das Museum für Naturkunde Gera wird, nach dem Ende der Corona-bedingten Schließung, eine KabinettausstellungDer Topas – Mineral des Jahres 2022“ als Ergänzung zu seinen ständigen mineralogischen Ausstellungen präsentieren. Gezeigt werden Topaskristalle und Topasstufen aus der Sammlung des Museums und aus privaten Kollektionen von Mitgliedern der Geraer Mineralien- und Fossilienfreunde.
Im Mittelpunkt stehen die populären und ungewöhnlichen Topase von Sachsen; angefangen bei den Klassikern vom Topasfelsen Schneckenstein bis zu den „Stengeltopasen“ von Altenberg. Darüber hinaus erwarten die Besucher und Besucherinnen Topase aus Russland, Kasachstan, Pakistan, China, Myanmar, Mexiko, Brasilien, Nigeria, Namibia, aus der Ukraine und aus den USA.
Das Museum für Naturkunde Gera (Nicolaiberg 3, 07545 Gera) ist, sobald die Corona-Einschränkungen dies zulassen, Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Pressemitteilung der VFMG e.V.

 

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